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Gratulation, die Gewinner des ersten Gestaltungswettbewerb im Schreinerhandwerk von Netzwerk Forst und Holz Allgäu-Oberschwaben werden ausgezeichnet.

Organisatoren, Juroren und Preisträger von links nach rechts Andreas Morlok, Christian Meyer, Hannes Mendler, Raimund Haser, Eva-Maria Meschenmoser, Mathias Haas, Oliver Kreiter, Michael Bucher, Mareike Lemke, Anton Gindele u. Julia Rabenstein.

 

 

Lust auf Holz entfachen

unter diesem Motto stand die Preisverleihung des ersten Gestaltungswettbewerbs des Netzwerks Forst und Holz Allgäu-Oberschwaben. Im Rahmen der festlichen Preisverleihung im Landratsamt Ravensburg wurden herausragende gestalterische Objekte, beziehungsweise deren innovative Herstellung und Verwendungsmöglichkeit prämiert.

In ihren Grußworten hob die erste Landesbeamtin Eva-Maria Meschenmoser, angesichts der hohen Qualität der eingereichten Objekte, die Innovationskraft des Holzhandwerks in der Region hervor. Ihr ganz spezieller Dank ging insbesondere an den Landtagsabgeordneten Raimund Haser für die finanzielle Unterstützung des Netzwerks durch das Land und die EU.

Haser selbst betonte dann, dass aus seiner Sicht bearbeitetes Holz insbesondere den haptischen Sinn des Menschen, das „Begreifen wollen“ ansprechen würde. Angesicht des neuen Rednerpultes „Trolley“, das Im Rahmen der Preisverleihung zum ersten Mal eingesetzt wurde, sei er auch stolz, dass er den Impuls für die Schaffung von 4 mobilen Rednerpulten als Aufgabe für die Meisterschüler der Gewerbeschule Ravensburg gegeben habe. Er dankte den 17 angehenden Schreinermeistern für ihre kreativen Objekte und wünschte Ihnen viel Erfolg bei den anstehenden Prüfungen.

Die hochkarätige Jury, bestehend aus Anton Gindele, Landesinnungsmeister des Fachverbands Schreinerhandwerk BW (Mitte im Bild), Julia Rabenstein, Formgebungsberaterin der Handwerkskammer Ulm (links im Bild) und dem Abgeordneten Raimund Haser (rechts im Bild) hatte die nicht ganz einfache Aufgabe, aus 22 Einreichungen je 3 Objekte in drei Kategorien auszuwählen.

Landesinnungsmeister Anton Gindele betonte, dass die Qualität der eingereichten Objekte auf einem sehr hohen Niveau liege und dass der Cluster Forst und Holz Allgäu-Oberschwaben solch einen Gestaltungswettbewerb in einem 2-Jahresturnus wiederholen solle. Die Kombination von Preisverleihung inklusive einer Ausstellung der prämierten Objekte im Landratsamt bietet den Teilnehmern des Wettbewerbs eine schöne Plattform, ihre Objekte einem breiten Publikum vorzustellen.

Die begleitende Ausstellung im Foyer des Kreisgebäudes I in der Friedenstraße 6 in Ravensburg zeigt noch bis zum 18. Juli eine Auswahl der prämierten Objekte.

 

Folgende Objekte kamen in der jeweiligen Kategorie auf Platz I bis Platz III.

Kategorie 1. Innenausbau im Bereich Arbeiten und Wohnen

Platz I  Bad- und Zimmerausbau Kinderzimmer (Schreinerei Wirth-Bucher, Bad Waldsee-Hittelkofen)

Wandverkleidung, Boden und Decke in Weißtanne und Eiche. Oberflächen geölt und geseift. Bad in Kinderzimmer eingebaut, dadurch entstand eine optimale Raumnutzung, da durch Nischen, Schränke und den Waschtisch wechselseitig der Platz genutzt werden kann.

kinderzimmer in weißtanne
neben unserer lieblingsholzart weißtanne tragen viele weitere details zum wohlfühlfaktor im neuen kinderzimmer in bad waldsee bei: akustikdecke für eine angenehme geräuschkulisse, schiebläden aus wollfilz, integrierte schränke für eine optimale raumnutzung, schreibtisch aus esche mit tischlinolium. von uns geplant und komplett aus heimischem holz hergestellt.

kleine wellnessoase
in kürzester bauzeit und auf engstem raum entstand diese kleine wellnessoase in einem wohnhaus in bad waldsee. der materialmix aus eiche, lehm und lg hi-macs schafft eine wohlfühlatmosphäre, die beim betreten des raumes sofort spürbar wird. duschecke und waschtisch aus lg hi-macs, wände, boden und decke aus eiche und lehm. die vorgefertigten teile machen eine extrem schnelle umsetzung möglich. weitere vorteile: keine silikonfuge, keine schimmelbildung, wartungsfrei.

Platz II  Pfiffige Küche im Dachgeschoss aus Birne (Schreinerei Haas, Niederwangen)

Innenausbau im privaten Wohnbereich

Massivholzfronten 3-Dimensional gehobelt. Es wurde ein ganzer Stamm Birne aus Niederwangen verwendet (ca. 0,6 m3) welcher an Feuerbrand erkrankt war. Die 3-D-Form der Front ist zugleich Griffmöglichkeit. Die Oberfläche ist mit einem PUR Natureffektlack behandelt für eine angenehme Haptik. Indirekte Beleuchtung und Messerhalter in der Verkleidung eines ragenden Balken.

  • Die Küche ist im Dachgeschoss eingebaut. Um den Platz maximal auszunutzen, sind 1 Meter tiefe Schwerlastschubladen eingeplant, welche in den Hohlraum der Dachschräge ragen.
  • Die Arbeitsplatte ist mit 800mm extra tief.
  • Das Haupt-Augenmerk liegt auf der mit mattem Natureffektlack lackierten Birnbaumfront in 3D-Optik, wobei das Herstellungsverfahren der so einzigartigen geformten Fronten hausintern entwickelt wurde.
  • Bei den Schubladen wurde eine verdeckte Griff-Möglichkeit eingeplant, um so auf störende Metallgriffe verzichten zu können.
  • Alle anderen Blenden und die Arbeitsplatte sind mit einem anthrazit matten Nanotech-HPL-Fenix-NTM beschichtet.
  • Ein verblendeter tragender Balken wurde sinnvoll und optisch ansprechend gestaltet:
    erstens durch die indirekte Beleuchtung und zweitens durch den Messerhalter, der durch mehrere in die Rückseite eingefräste Magnete entstand.
  • Die in den dicken Wänden eingebauten Regale geben zusätzlichen Stauraum.
  • Es sind Geschirrspüler, Herd mit Kochfeld und ein Kühlschrank installiert. Zudem ist das Edelstahlbecken praktisch und flächenbündig angeordnet.
  • Zwei Eckschrankauszüge nutzen beide Ecken vorbildlich.

 

Platz III Wohn-Essküche (Möbelbau Möslang, Winterstetten)

Innenausbau im privaten Wohnbereich Wohn-Essküche aus Massivholz. Vollholz Ulme und Weißtanne ca. 10 m3 aus Umkreis von 10 km. Korpen teilweise aus Fichte 3-Schicht. Weißtanne ist roh Ulme mit Naturhausöl behandelt. Zertifizierung: PEFC für 3-Schicht, für Massivholz brauchen wir keine Zertifizierung, da wir die Forstbetriebe genau kennen mit denen wir arbeiten. Wir verarbeiten ca. 150-200 Festmeter Laubholzmassivholz das zu 90% aus der Region kommt.

  • Die Massivholztüren wurden mit filigranen Metallgratleisten versehen zusätzlich dienen die Griffleisten noch als Gratleiste.
  • Schubladen sind aus Buchenholz mit Wollfilzeinlage.
  • Die Rückwand sowie die integrierte Schiebetür bestehen aus sägerauher Weisstanne ohne Behandlung.
  • Beim Hängeregal wurde auf kleine Details wie die handwerkliche Schwalbenschwanz-Zinkung geachtet.
  • Auch bei der Auswahl des Steines wurde darauf geachtet, dass er aus Deutschland kommt.
  • Bei der Weißtanne wurde bewusst auf eine Oberflächenbehandlung verzichtet, nur bei der Ulme war sie von Nutzen um die Maserung besser zur Geltung kommen zu lassen.
  • Der Rohstahl der Tragwerkskonstruktion findet sich in den Griffleisten, Gratleisten und im Tischgestell wieder.
  • Die Eckbank wurde schwebend an die Wand montiert.
  • Der Sitz ist mit Loden aus einer Manufaktur bezogen, dessen Wolle zu 100% aus Österreich stammt.
  • Die Tischplatte wurde mit einer Hirnholzgratleiste versehen.

 

Kategorie 2. Möbelobjekte in Holz

Platz I  Kücheninsel aus Kirsche mit verschiebbarer Arbeitsfläche (Schreinerei Haas, Niederwangen)

„Kücheninsel aus Kirsche mit verschiebbarer Arbeitsfläche“

Heimischer Kirschbaum mit tollen Farben von einem Landwirt aus Niederwangen. Massivholzfront in 3-D Optik. Verschiebbare Arbeitsplatte für mehr Arbeitsfläche und für ein tiefer liegendes Kochfeld. Umlaufende 3-D Massivholzfront aus Kirschbaum.

Diese Kücheninsel stellt ein elegantes Möbel im Übergang zum Wohnbereich dar. Im ersten Blick ist die Kücheninsel nicht als solches erkennbar, da typische Elemente wie Kochfeld nicht zu sehen sind. Die manuell verschiebbare Arbeitsfläche versteckt im geschlossenen Zustand das Kochfeld mit integriertem Dunstabzug, bietet im geöffneten Zustand viel Arbeitsfläche und ermöglicht generell ein Arbeiten auf unterschiedlichen Höhen. Die Küchenarbeitsplatte ist mit weißem Nanotech-HPL-Fenix-NTM beschichtet und extrem widerstandsfähig in Bezug auf Hitze und Kratzer. Ein weiteres Highlight sind die Fronten aus massivem Kirschbaumholz, welche mit einem eigens entwickelten Verfahren dreidimensional gehobelt  wurden. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Übergängen der einzelnen Schubladenfronten fließend sind. Die extrabreiten Schubladen lassen sich über Tip-On-Funktion öffnen, sodass auf griffe verzichtet werden konnte. Um die einen fließenden Übergang der Fronten als umlaufendes Band zu erhalten wurden die Fronten auf Gehrung gearbeitet. Die Fronten wurden mit einem matten PUR-Holzeffektlack lackiert, der sehr samtig wirkt und die natürliche Farbe des Kirschbaumholzes betont.

 

Platz II  Bett aus Zirbenholz (Schreiner und Bildhauer Christian Meyer, Isny-Bodenmühle)

„Bett aus Zirbenholz aus Vorarlberg “

Zirbenholz aus Vorarlberg,
Maße über alles: 225 cm Gesamtlänge
Durchmesser 180 cm,
Oberfläche geseift
Metallfreie Verarbeitung, alles zum Zusammenstecken

Schlaf- und Schutzraum
Auftragserfindung mit dem Ziel einen Schlafraum zu gestalten der das Gefühl des Schutzes (Umwelt) und der Geborgenheit vermittelt. Die Auftraggeberin wollte das als Kind erlebte Gefühl von einem Baum umgeben zu sein wieder erleben. Ist geglückt! Da ich alleine arbeite, ist auch dieses Objekt so gebaut, dass es von einer Person auf- und abgebaut werden kann.

 

Platz III Wohnraummöbel  -Mu(v)e  (Schreinerei Wirth-Bucher, Bad Waldsee-Hittelkofen)

Das Wohnraummöbel ist aus lg hi-macs gefertigt, der Korpus aus Akazie. Mit den Leichtlaufrollen lässt sich das Möbel bequem überall platzieren. Mit zwei Ablageflächen und der komfortablen Schublade ist das moderne Möbel ideal als Couchtisch oder Nachttisch geeignet.

 

Kategorie 3. Offene Kategorie

Platz I „Für Garderobe keine Haftung“ (Mareike Lemke, Holzbildhauerin, Amtzell-Pfärrich)

Levis-Jeansjacke: Originalgröße 77cm – 33-cm- 17 cm, Lindenholz
Rückwand:  Bretter Fichte sägerauh, gekalkt
“wie zufällig an einer alten Wirtshausgarderobe zurückgelassen, hängt eine Levis-Jacke u. ein Panamahut. Sieht sich der Gast die Jeansjacke genauer an, ist er erstaunt. Die Levis-Jacke ist aus feingeschliffenem Lindenholz, jede Falte ist sorgsam herausgearbeitet.”
Schmunzelnd hängt der Gast seinen alten Filzhut daneben.

 

Platz II „APES MONUMENTUM“ (Oliver Kreiter, Tondino, Ratzenried Argenbühl)

Nachdenklich durch das aktuelle Bienensterben von welchem auch unsere Bienen betroffen sind, möchte ich der Biene als Symbol des Lebens von Mensch und Natur ein Denkmal setzen. Die ineinandergefügten Gefäße samt Inhalt stellen den Kreislauf des Lebens dar, Sonne Blühen und Gedeihen, aber auch die Bedrohung des Lebens: „Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“

Verwendete Materialien:
Heimisches Eichenholz, tote Bienen, alte Treibriemen aus Leder, Blattgold, Messingstäbe, Zinn

Technik:
Die Basis und das Dach des Mahnmals sind von Hand gedrechselt und mit Blattgold belegt.
Der Lederkorpus und Lederstreifen sind in dafür gedrechselte Nuten eingebracht.
Die strahlenförmigen Nuten sind frei Hand angelegt und eingesägt. Die Messingstäbe sind in die gesägten Nuten eingehämmert.
Das Bienensymbol ist aus Zinn gegossen, die Oberfläche ist unbehandelt mit Werkspuren

Maße:
Durchmesser: 63cm
Höhe: 24 cm
Gewicht: 5,3 kg
Herstellungsjahr 2018

 

Platz III Friseurwagen aus Zirbenholz (Schreiner und Bildhauer Christian Meyer, Isny-Bodenmühle)

Friseurwagen aus Zirbenholz und Stahl
Dieses Kleinmöbel ist ebenfalls eine Auftragserfindung mit dem Schwerpunkt der Funktionalität im täglichen Arbeitseinsatz. Die Rahmenkonstruktion sowie die Griffleisten wurden selbstverständlich selbst hergestellt. Die schwenkbaren Schubkästen sind mit eingelassenem Magnet arretiert. Die Rollen wurden zugunsten der Gesamtform ausgewählt. Die zusätzlich angebrachten und ebenfalls schwenkbaren Halterungen sind quasi Halfter für das Arbeitswerkszeug.

 

Preise

Je Kategorie (n=3) wurde ein erster Preis in Höhe von 500 € Preisgeld zzgl. die Erstellung eines Roll Up für die geplante Ausstellung der Gewinner-Objekte vergeben. Je Kategorie (n=3) wurde ein zweiter Preis in Form eines 200 € Gutscheins für ein Abendessen und Übernachtung mit Frühstück im Weißtannenhotel Berggasthof Höchsten vergeben. Je Kategorie (n=3) wurde ein dritter Preis in Form eines 50 € Gutscheins für ein Essen im Weingut Schmidt in Hattnau (moderner Weißtannenbau) vergeben.

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